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Feierliche Wiedereröffnung des Betsaals am 27. Januar 2002 |
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Im ehemaligen Jüdischen Waisenhaus in Pankow
wurde am 27. Januar 2002, dem Holocaustgedenktag, der Betsaal feierlich
wiedereröffnet. Der imposante Saal mit seiner kunstvoll mit Blumen
und jüdischen Symbolen bemalten Kassettendecke und den hohen Rundbogenfenstern
war dem 1913 errichteten Waisenhaus vom jüdischen Zigarettenfabrikanten
Josef Garbáty gestiftet worden. Eine besondere Freude war es, dass neben zahlreichen namhaften Vertretern aus Politik und gesellschaftlichem Leben auch Thomas Garbáty,der in den USA lebende Enkel des Pankower Zigarettenfabrikanten, bei der feierlichen Wiedereröffnung des Betsaals anwesend war. Die von August Unger gestaltete Kassettendecke ist kunsthistorisch bedeutsam und einmalig in Berlin. Jahrzehntelang war sie optisch verschwunden und in Vergessenheit geraten, denn sie war mit einer abgehängten glatten Betondecke überzogen. Nachdem 1942 die letzten jüdischen Waisenkinder und Erzieher von den Nazis aus ihrem Heim vertrieben waren, kümmerte sich keiner der vielen nachfolgenden Nutzer um die Geschichte dieses Hauses. Erst 1998 wurde die stark zerstörte Kassettendecke bei Abrissarbeiten an der abgehängten Decke entdeckt. Diese Zerstörungen sind auch nach der Wiederherstellung der Decke noch an verschiedenen Stellen sichtbar, damit die Spuren der Gewalt und Missachtung auch heute noch für jeden sichtbar bleiben. Mit zukünftigen Kulturveranstaltungen in diesem Betsaal soll nicht nur die Erinnerung an dieses jüdische Kulturdenkmal wach gehalten, sondern auch tolerantes Miteinander gefördert werden. |
![]() Originaldeckenansicht 1917 |
![]() Decke nach der Freilegung 2001 |
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![]() Decke nach der Restaurierung 2002 |
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![]() einige Deckenschäden bleiben weiter sichtbar |
Reges Interesse fand
die ständige Ausstellung "Bilder und Dokumente zum Jüdischen Waisenhaus in Pankow", die an diesem Abend vor dem Betsaal zu sehen war. |
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![]() Gäste der Eröffnungsveranstaltung im Betsaal |
![]() Begrüßung durch Prof. Dr. Peter-Alexis Albrecht |
![]() ![]() Ausstellungstafeln im Betsaal zeigen die Geschichte der Familie Garbáty; sehr interessiert war Prof. Dr. Thomas Garbáty. |
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Prof. Dr. Albrecht vom Vorstand der Cajewitz-Stiftung und Dr. Voß vom Vorstand des Fördervereins im Gespräch mit Prof. Dr. Thomas Garbáty aus den USA |
"Der Steinhändler" | |
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![]() "Der Steinhändler" ist eine aus rotem Sinai-Sandstein gefertigte Plastik, die der Berliner Künstler Alexander Polzin im Jahre 1997, während eines Gastaufenthaltes in Israel anfertigte. Die Dr. Walter und Margarete Cajewitz-Stiftung erwarb die Skulptur und stellte sie im Januar 2002 vor dem ehemaligen Jüdischen Waisenhaus auf. |